WM-Fanartikel vom Designer

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WM-Fanartikel vom Designer

Fußballfans decken sich zur WM in der Regel mit Schals, Flaggen und Hupen ein. Wer sich von der Masse abheben will, könnte bei Christoph Haug fündig werden: Er produziert Designer-Bälle.

 

Quelle: Südwest-Presse. 17.06.2010

WM-Fanartikel vom Designer Südwest Presse

Fußball-Fan mit Leib und Seele ist Christoph Haug eigentlich nicht. “Ich gehe im Jahr nur ein, zwei Mal ins Stadion”, bekennt der 43-Jährige. Beim Blick in seine Esslinger Werbeagentur würde dennoch so manches Fußball-Herz höher schlagen: Rund 50 Fußbälle unterschiedlicher Farben, Muster und Materialien füllen hier eine komplette Regalwand.

Pünktlich zur WM bringt der Werbefachwirt eine Kollektion von bis zu hundert Designer-Fußbällen auf den Markt. Schon seit 20 Jahren beschäftigt sich Haug mit Produktdesign. Er restaurierte Antiquitäten und entwarf Möbel, 2008 kreierte er seine ersten Ballmotive.

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft beauftragte ein Schweizer Konzern seine Agentur mit der Entwicklung von EM-Souvenirs, als “kleines Geschenk” für die Mitarbeiter der Firma. Das Ergebnis war der sogenannte Retroball, eine Nachahmung jenes Naturlederballs, mit dem Deutschland 1954 überraschend Weltmeister wurde. In der Folge entwarfen Haug und sein Team drei Flaggenbälle zur EM, bestückt mit den Nationalflaggen der teilnehmenden Länder. Direkt im Anschluss begann man mit der Planung einer Serie zur WM. Neben Flaggenbällen sollten auch Designerbälle produziert werden.

Nach zweijähriger Entwurfszeit präsentiert Haug nun unter dem Namen Düsentrieb Design seine neue Kollektion. Diese reicht von Flaggenbällen aller an der WM teilnehmenden Nationen bis hin zu Designerbällen aus Materialen wie etwa Fell, Kunstrasen, Gummi, Samt und Leder. Auch sogenannte Logobälle verkauft er, mit dem entsprechendem Firmenlogo des Auftraggebers.

“Für uns stand im Vordergrund, dass wir nicht nur schöne, plakative Bälle wollten”, betont Haug, “sondern auch Bälle, die internationale Fußballnormen erfüllen.” Demnach könnten seine Bälle nach Kriterien wie Gewicht und Größe als Spielbälle auf dem Platz eingesetzt werden. Seine Modelle ließ sich Haug schützen, er und sein Team setzen auf ein schlichtes Design. Deshalb verzichte er auch auf Schriftzüge, die speziell auf die WM hindeuten, sagt Haug. Überhaupt sieht er sich mit seinen Designer-Bällen weitab von herkömmlichen Fanartikeln und will den altbewährten Hupen und Fahnen keineswegs Konkurrenz machen. “Ich habe kein Interesse, in den Massenbereich zu gehen”, sagt er. Vermutlich wäre er dort auch weniger erfolgreich. Laut einer Studie von Marktforschern der Universität Hohenheim ist die Kauflaune der Fußball-Fans in Deutschland im Vergleich zur WM 2006 um die Hälfte gesunken. Während im Jahr 2006 durchschnittlich 70 Euro für Fanartikel ausgegeben wurden, wollen in diesem Jahr die Fans im Durchschnitt nur 36 Euro investieren. Bevorzugt werden Flaggen, T-Shirts und Schals.

Letztendlich sei der Verkauf der Fanprodukte allerdings abhängig von der “Leistung der Spieler der deutschen Mannschaft und davon, wie das Wetter wird”.

Quelle: Südwest-Presse. 17.06.2010